Utopische Angaben der deutschen Umwelthilfe.

Stellungnahme des Verbandes der pyrotechnischen Industrie zur Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe vom 29.07.2019 zur Einschränkung von Silvesterfeuerwerken in Innenstädten:

5.000 Tonnen Feinstaub?

Aus Sicht des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI) ist die Faktenlage für die Anträge der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zur Beschränkung von Silvesterfeuerwerken in 31 Deutschen Städten zweifelhaft. Die von der DUH in Umlauf gebrachten 5.000 Tonnen Feinstaub zu Silvester entbehren nach Berechnungen des VPI jeglicher Grundlage. Der VPI lässt derzeit die genauen Feinstaubmengen prüfen. Nach derzeitigen Erkenntnissen kommen auf eine Brutto-Tonne Feuerwerk rund 250g Feinstaub. Würde man der DUH glauben, müsste die gesamte pyrotechnische Branche rund 20 Millionen Tonnen Feuerwerk zu Silvester verkaufen. „Das ist utopisch, die Verkaufszahlen der Branche liegen bei rund 40.000 Brutto-Tonnen pro Jahr. Ziehen wir Verpackung und Hüllen ab, kommen wir auf eine Nettoexplosivmasse von lediglich 10.000 Tonnen, die überhaupt Feinstaub hervorrufen können. Das ergibt ca. zehn Tonnen Feinstaub PM10 durch Feuerwerk“, sagt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des VPI. „Die Berechnung der Zahlen der Umwelthilfe basiert auf Schätzwerten und wurde niemals unter realen Bedingungen bewiesen. Das sagen alle Studien, die sich als Grundlage für die Berechnungen anführen lassen.“

Damit ist auch der Vergleich des Feinstaubanteils mit den 16 Prozent im Straßenverkehr falsch. „Diesen Vergleich hat man unbedacht vom Umweltbundesamt übernommen und damit dem Verkehrssektor in die Karten gespielt“, so Gotzen weiter. „Die DUH lenkt ihr Augenmerk auf die falschen Problemfelder. Das macht sie auf Basis von fehlerhaften Daten und lenkt so unbewusst von den eigentlichen Klimasündern ab.“

Zudem widerspricht der VPI den Darstellungen der DUH zur Schädlichkeit des Feinstaubs. „Anders als beispielsweise bei Verbrennungsmotoren, ist der Feinstaub aus Feuerwerkskörpern aufgrund seiner Eigenschaften wesentlich unbedenklicher. Partikel aus Feuerwerk sind wasserlöslich bzw. wasseranziehend und verschwinden daher sehr schnell nach der Immission wieder aus der Luft“, erklärt Dr. Fritz Keller, Sprecher für den Bereich Technik und Forschung vom VPI. „Und da sie überwiegend aus löslichen Salzen bestehen, können sie vom Körper aus der Lunge leicht wieder entfernt werden. Bei Rußpartikeln aus Dieselmotoren ist das hingegen nicht der Fall, da hier die Partikel wasserabweisend sind und die Partikel langwierig wieder aus dem Körper entgiftet werden müssen.“

Basis des Rechtsgutachtens und der Argumentation der DUH sind zudem empfohlene Werte der Weltgesundheitsorganisation (20 μg/m³), die sowohl in Deutschland als auch in der EU nicht angewendet werden. Hier gelten die Grenzwerte von 40 μg/m³ Luft im Jahresdurchschnitt. Diese dürfen insgesamt 35 Mal überschritten werden. „Alle von der DUH aufgeführten Städte liegen unter den aktuell rechtlich geltenden Grenzwerten. Die DUH nutzt hier augenscheinlich kleinere Werte, um die Bürger zu täuschen und zu ängstigen“, so Dr. Keller weiter.

All das zeige, erklärt Klaus Gotzen, dass es der DUH in diesem Bereich an Expertise fehle. „Daher ist es schon verwunderlich, von einem Fachgespräch zu sprechen, wenn keine Experten mit am Tisch sitzen.“ Der VPI plädiert daher dafür, auch das Bundesamt für Materialforschung und -prüfung anzuhören und stellt sich darüber hinaus gerne ebenfalls für das Fachgespräch mit dem Deutschen Städtetag zur Verfügung.

Pressekontakt:

RA Klaus Gotzen
Verband der pyrotechnischen Industrie
An der Pönt 48
40885 Ratingen
Telefon: 02102 / 18 62 00
E-Mail: info@feuerwerk-vpi.de

Quelle: VPI - An der Pönt 48 - 40885 Ratingen vom 29.07.2019 [Originaltext als PDF]


 Stellungnahme des Deutschen Allergie- und Asthmabundes:

"Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) kann diese Behauptung allerdings nicht nachvollziehen. „Das Silvesterfeuerwerk zu verbieten, geht viel zu weit“, sagt Sonja Lämmel vom DAAB. Bei direktem Kontakt könne der Rauch für Asthmatiker zwar zum Problem werden, allerdings ließe sich hier sehr gut Prävention betreiben. „Man muss ja nicht gerade mit einem Asthma-Patienten in der Silvesternacht einen Spaziergang machen“, sagt Lämmel. Sollte in der Straße viel geböllert werden, könnten die Fenster geschlossen bleiben und „man sollte darauf achten, dass Asthmatiker ihre Medikamente für eine solche Situation richtig dosieren.“ Das Silvesterfeuerwerk sei ein soziales Ereignis, das man nicht einfach verbieten sollte. „Es gibt andere Dinge, die viel mehr Feinstaub produzieren, Grillen im Sommer beispielsweise“, sagt Lämmel."

Quelle: https://rp-online.de/panorama/deutschland/deutscher-allergiker-und-asthmabund-ueber-verbot-von-silvester-feuerwerk_aid-44644157


Statement der Bundesregierung zum Thema Verbot von Feuerwerk wegen Feinstaubbelastung

CO2 Bilanz beim Züri-Fäscht 2019

Beim alljährlichen Züri-Fäscht in der Schweiz werden drei Feuerwerke mit jeweils 20-30 Minuten Dauer abgebrannt. Dennoch beträgt der CO2-Anteil gerade mal 0,2% an der gesamten Veranstaltung:

CO2-Bilanz der Feuerwerke beim Züri-Fescht 2019

Quelle: myclimate

Artikel aus dem Soester-Anzeiger zur Feinstaubbelastung eines Volksfestfeuerwerkes

soester anzeiger 28 08 19

Quelle: https://www.soester-anzeiger.de/lokales/soest/wms-feuerwerk-allerheiligenkirmes-produziert-wenig-feinstab-12952439.html

Auch die Allgemeine Zeitung hat einen klaren Standpunkt zu den Geschäftspraktiken der DUH