• Ein interessantes Gespräch mit MdL Julian Preidl zum Thema Umweltbelastung durch Feuerwerk

Julian Preidl (Freie Wähler) ist Landtagsabgeordneter im bay. Landtag und wird von Bürgern immer wieder zum Thema Feuerwerk und Umwelteinfluss kontaktiert. Ist ein Volksfest-Feuerwerk heute noch zeitgemäß und für die Umwelt vertretbar? Julian Preidl denkt ja, wollte es aber dann doch genauer wissen. Deshalb hat er mich heute zu einem Pressetermin eingeladen, um sich über den Einfluss von Feuerwerken bei Veranstaltungen auf unsere Umwelt zu informieren und beide Seiten in dieser Diskussion zu hören. 

In einem 1,5-stündigen Gespräch konnte ich viele Mythen ausräumen, zahlreiche Fragen beantworten und alle Aspekte zu diesem Thema intensiv beleuchten. 

Im Zentrum des Gesprächs standen die häufigsten Kritikpunkte gegenüber Feuerwerken: CO₂-Ausstoß, Feinstaubbelastung und Lärmemission. Hier lohnt sich ein nüchterner Blick auf die Fakten. Niemand hat damit gerechnet, dass alleine meine Anfahrt zu diesem Termin schon mehr CO2 verursacht hat, als das Feuerwerk für das Rodinger oder Bad Kötztinger Volksfest. Die CO₂-Emission eines Volksfestfeuerwerks hat an den Emissionen des gesamten Festes nur einen Anteil von etwa 0,2%. Der CO₂-Anteil aller Feuerwerke in Deutschland, gemessen an der Gesamt-Emission, beträgt sogar nur 0,00013%! Ein Fest als umweltfreundlich darzustellen, weil man auf das Feuerwerk verzichtet, ist nichts anderes als Greenwashing. 

Auch beim Thema Feinstaub relativiert sich das Bild. Für das gesamte Silvester- und Veranstaltungsfeuerwerk in Deutschland liegt die Feinstaubmenge bei etwa 2.050 Tonnen jährlich – das sind rund 1,1 % der gesamten Feinstaubbelastung. Zum Vergleich: Heizungen, Verkehr und Industrie sind gemeinsam für über 70 % verantwortlich.

Wichtig zu wissen: Der durch Feuerwerk entstehende Feinstaub unterscheidet sich chemisch und physikalisch von dem aus Motoren und Industrie. Feuerwerksrückstände sind hygroskopisch und wasserlöslich, binden sich also schnell an Feuchtigkeit und werden ausgewaschen. Auch der menschliche Körper kann diese Partikel besser wieder ausscheiden.

Nachhaltige Entwicklung der Branche

Die Pyrotechnik-Branche ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Seit 2013 wird verstärkt auf umweltfreundlichere Materialien gesetzt: Batterien mit Hüllen aus Pflanzenfasern, umweltfreundliche Zündschnur-Abdeckungen aus Altpapier, biologisch abbaubare Raketenspitzen und ein wachsendes Angebot an geräuschreduziertem Feuerwerk sind nur einige Beispiele für den Wandel.

Verpackungen bestehen zunehmend aus Recyclingpapier, und auf Kunststoffe wird, wo immer möglich, verzichtet. Viele dieser Entwicklungen sind freiwillige Selbstverpflichtungen der Hersteller – ein Signal für bewusste Weiterentwicklung ohne staatliche Reglementierung.

Mein Fazit

Feuerwerk bleibt ein emotionaler Höhepunkt vieler Feste – und bei sachlicher Betrachtung auch vertretbar. Entscheidend ist der bewusste und verantwortungsvolle Einsatz. Veranstaltungen mit professionell geplanten Feuerwerken leisten durch ihre vergleichsweise geringe Umweltbelastung einen akzeptablen Beitrag zur Festkultur – insbesondere im Verhältnis zu anderen, alltäglichen Emissionsquellen.

2025 05 23 mdl preidl